Vorwort

 

Ton ist der wunderbarste Rohstoff, um bildhaft zu arbeiten. Ton kann man formen, gießen drehen, montieren, verbiegen, schneiden, schnitzen, raspeln etc. Wenn das Werkstück trocken und fertig ist, wird es dem Feuer anvertraut.

 

Die Erfahrung lehrt:

Es gibt stets auch traurige Überraschungen: Die selbst entwickelte Glasur war zu dick oder zu dünn, die Brennhöhe zu kalt oder zu heiß. Der Ton hatte trotz sorgfältiger Bearbeitung Lufteinschlüsse ist damit beim Brennen geplatzt. Und und und. Geduld ist daher eine wichtige Tugend. Nur durch langwieriges Experimentieren kann es zu wunderschönen Skulpturen oder Gefäßen kommen.

 

Da es sich bei den auf meiner Homepage gezeigten Skulpturen ausschließlich um Handarbeit handelt, stellt sich die Frage, wie wertvoll ist Keramik?

 

Die konzentrierte Herstellung einer Skulptur oder eines Gefäßes steht in Konkurrenz zu einer günstigeren maschinengefertigten Vase, die auch schön sein kann, keine Frage. Bei dieser Ware handelt es sich aber um Massenproduktion, die nicht verglichen werden kann mit den von mir in reiner Handarbeit gefertigten Unikaten.

 

Der Betrachter muss sich klarmachen, dass, bevor der Tonklumpen in die Bearbeitung geht, schon einige Vorarbeiten gelaufen sind. Der Ton wurde aufgearbeitet, gemischt, geknetet und gelagert. Bei der Herstellung einer Skulptur benötigt der Ton "Stützen", damit die gewünschte Form Bestand hat und nicht zusammenfällt.

 

Dann kommt die eigentliche "Herstellungs"phase. Entweder wurden vorher Skizzen angefertigt, nach denen dann gearbeitet wird oder es wird der Phantasie freien Lauf gelassen. Durch Formen des Tons, durch Ansetzen oder Wegnahme von Ton wird der Skulptur nach und nach ihre endgültige Form gegeben.

 

Danach muss die Figur trocknen. Nach der völligen Durchtrocknung (mindestens zwei Wochen) wird die Skulptur noch einmal bearbeitet - es kann ein Feinschliff erfolgen oder das Objekt kann auch bildhauerisch bearbeitet werden. Danach erfolgt der sogenannte Schrühbrand bei etwa 850 Grad Celsius. Danach wird die Glasur (wahlweise auch Engobe, Sinterengobe, Redoxfarbe) aufgetragen. Erst im Glattbrand bei bis zu 1300 Grad Celsius wird die fertige Skulptur hergestellt. Insgesamt hat das Produkt 17 Arbeitsschritte durchlaufen.

Das ist nur ein kleiner Einblick in das kreative Handwerk.

 

 

Jede hergestellte Skulptur ist das Ergebnis einer kreativen Schaffenskraft. Die Töpfer nutzen die Erfahrung des zweitältesten Gewerbes der Welt (die Töpferscheibe ist seit 5000 Jahren bekannt), um Gegenstände von zeitlosem Wert herzustellen.

 


Entstehung der Skulpturen

 

Die von mir gefertigten Exponate sind ausschließlich UNIKATE.

 

Am Anfang steht die Idee, dann folgt ein erster grober Entwurf. Danach wird die Skulptur von mir in Aufbautechnik von Hand modelliert. 

 

 

 



 

Nach einer dreiwöchigen Trocknungszeit erfolgt zunächst ein erster Brand, der sogenannte Schrühbrand.  Danach wird die Skulptur mit Farbkörpern - Engoben, Sinterengoben, Redoxfarben etc. - oder Glasuren versehen. Erst dann erfolgt der Hauptbrand - die Temperaturen sind hier unterschiedlich hoch.

 

 


 

Auch die verwendeten Tonarten sind unterschiedlich. Die Palette reicht von ganz feinen Tonarten bis hin zu groben Tonarten mit hohem Schamottanteil - es kommt weißer, roter und schwarzer Ton zum Einsatz.

 


Es gibt verschiedene Arten, den Ton zu brennen - u. a. gibt es den Raku-Brand, bei dem die aus speziellem Ton gefertigte und z. T. mit einer speziellen Glasur versehene Figur auf offenem Feuer auf über 1.000 Grad erhitzt und dann in einen Behälter mit Papier und Holzspäne gelegt wird, so dass dieses Material Feuer fängt. Sobald das Feuer erloschen und die Figur abgekühlt ist, wird sie mit Wasser von Rußpartikeln gesäubert und offenbart sich dann in ihrer ganzen Pracht - siehe Fotobeispiele.
Teile, die nicht mit einer Glasur versehen wurden, sind nach dem Raku-Brand schwarz.